Hätten Sie Moshe Feldenkrais gefragt, was seine Methode ist, hätte er Ihnen geantwortet: "Eine Lernmethode!" Klingt erstmal sehr trocken. Zumindest für mich.
Seine Aussage ist zwar knapp und stimmt aber auch, gibt aber natürlich nicht das wieder, was viele mit dieser Methode verbinden.
Die Methode hat mich vor vielen Jahren "gefangen". Selten habe ich erlebt, wie Schmerzen, Bewegung, Leichtigkeit und mein Denken und Fühlen zusammen hängen.
Auslöser war damals (etwa 1995) heftigste einseitige Kopf- und Nackenschmerzen, die oft über Tage anhielten und mich nicht arbeiten ließen. Das ging Monate lang so. Trotz der üblichen Maßnahmen, wie Tabletten, Physiotherapie und Massagen, war ich mehr krankgeschrieben, als arbeitsfähig.
Durch einen "Zufall" kam ich zur Feldenkrais®-Methode. Anfangs fragte ich mich, was mir diese leichten Bewegungen während der Einzelstunde (Funktionale Integration) bringen sollten. Eigentlich merkte ich kaum was.
Nach der Stunde stand ich auf und nahm mich auf eine Art und Weise wahr, was mich faszinierte. Die Schmerzen gingen, was blieb war die Begeisterung für die Methode. 1997 begann ich meine Ausbildung zur Feldenkrais®-Pädagogin im 1. Berlin-Training unter Leitung des Feldenkrais-Trainer Mark Reese.
Das Selbstbild erforschen und neue Wahrnehmungsmuster einüben
Die Methode wurde von dem Physiker Moshe Feldenkrais (1904-1984) entwickelt. Er war Physiker und betrieb in seiner Jugend Judo und entwickelte ein überdurchschnittliches Interesse für effiziente Bewegung. Dies führte ihn zu revlutionären Entdeckungen über die Zusammenhänge zwischen unseren körperlichen Bewegungen und der Art, wie wir denken und fühlen. In jahrzehntelanger Forschungsarbeit entwickelte er zwei miteinander verbundene Wege zu erhöhter Körperwahrnehmung.
Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine non-verbale Einzelsitzungen, bei welcher der Feldenkrais®-Pädagoge den Klienten durch sanfte Berührungen und Bewegungen unterrichtet. Das Ergebnis sind oft eindrucksvolle und elementare Veränderungen in den Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten. Für die meisten Menschen ist das Erlebnis mit nichts Bekannten vergleichbar.
Dieser Gruppenunterricht besteht aus verbal vermittelten Anleitungen für leichte Bewegungsabläufe. Diese Bewegungsabläufe bieten oft unmittelbare Entlastung und führen zu einer deutlichen Steigerung der Flexibilität, besserer Körperhaltung, mehr Wohlbefinden, größerer Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Vorstellungskraft.
Man beginnt mit kleinen Bewegungen und Bewegungsabläufen, die überwiegend im Liegen stattfinden. Sie sind leicht zu erlernen und können Verspannungen im ganzen
Körper lösen. Wenn sich die Beweglichkeit im Körper erhöht, verbessert sich auch die geistige Beweglichkeit. Wir fühlen uns wohler, sowohl seelisch, körperlich und geistig.
"Wenn ich weiß was ich tue, kann ich tun was ich will!" (M. Feldenkrais)
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